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Donnerstag, 3. Juli 2014
Selbstsuchung
kayane., 23:07h
Seit Tagen tue ich nichts anderes, als regelrecht von Mensch zu Mensch zu rennen und sie um Aufmerksamkeit anzubetteln. Ich verschicke sinnlose Nachrichten in der Hoffnung, dass jemand antwortet, die stummen Hilfeschreie hört. Ich drehe mich im Kreis. Eine Stunde Zeit vom Riesen geklaut. Das Gespräch bröckelt, genauso wie die Stimmung. Ein Stündchen Zeit vom Pokéfan geklaut; er geht und mit ihm meine Motivation. Und so haste ich von Mensch zu Mensch, immer auf der Suche nach dem, was der Sanitäter irgendwo in seiner Sanitätertasche bei sich trägt, gut verstaut, etwas, dass er mir bei seiner Anwesenheit in angemessenen Dosen injiziert, auf der Suche nach mir selbst.
Das ganze letzte Jahr, als ich von ihm getrennt war, einen anderen Freund hatte, war stets eine Unruhe in mir, riesengroß und unbezwingbar. Ein wirbelnder Sog in meinem Inneren, den niemand zum stehen, niemand füllen konnte. Und während ich mich selbst nicht gefunden hatte, lief ich weg vor meinem "Freund", der mir mit seiner bloßen, übermäßig aufdringlichen Präsenz den Blick auf alle Ecken versperrte, die ich vergeblich absuchen wollte. Ich weiß jetzt, wieso ich mich nie gefunden habe. Trotz der unbewussten Suche. Weil ich mich selbst bei jemand anderem ließ. Und über die Monate hinweg hat er mein gesundes ich bei sich getragen, gut behütet.
Es ist interessant, zu sehen, wie eine derartige Abhängigkeit von einer anderen person ent- und vor Allem bewusst bestehen kann. Mir ist bewusst, dass es so ist. Mir ist bewusst, dass ich es womöglich ändern könnte, würde ich nun aufgrund dieser Erkenntnis anfangen, daran zu arbeiten. Aber etwas hält mich davon ab. Ein seltsames bedürfnis danach, von einer Person abhängig zu sein, der Wunsch, sich selbst an jemanden zu binden. Warum ignoriere ich die Risiken? Ich ignoriere nicht die Folgen. Ich spüre sie gerade, sie quälen mich seit Tagen und Wochen. Dennoch will ich, dass es so bleibt. Das einzige, was ich als problem zu erkennen vermag, ist die Tatsache, dass der Sanitäter immer noch nicht wieder da ist. Und das wird womöglich noch eine Weile so bleiben. So what?
Das ganze letzte Jahr, als ich von ihm getrennt war, einen anderen Freund hatte, war stets eine Unruhe in mir, riesengroß und unbezwingbar. Ein wirbelnder Sog in meinem Inneren, den niemand zum stehen, niemand füllen konnte. Und während ich mich selbst nicht gefunden hatte, lief ich weg vor meinem "Freund", der mir mit seiner bloßen, übermäßig aufdringlichen Präsenz den Blick auf alle Ecken versperrte, die ich vergeblich absuchen wollte. Ich weiß jetzt, wieso ich mich nie gefunden habe. Trotz der unbewussten Suche. Weil ich mich selbst bei jemand anderem ließ. Und über die Monate hinweg hat er mein gesundes ich bei sich getragen, gut behütet.
Es ist interessant, zu sehen, wie eine derartige Abhängigkeit von einer anderen person ent- und vor Allem bewusst bestehen kann. Mir ist bewusst, dass es so ist. Mir ist bewusst, dass ich es womöglich ändern könnte, würde ich nun aufgrund dieser Erkenntnis anfangen, daran zu arbeiten. Aber etwas hält mich davon ab. Ein seltsames bedürfnis danach, von einer Person abhängig zu sein, der Wunsch, sich selbst an jemanden zu binden. Warum ignoriere ich die Risiken? Ich ignoriere nicht die Folgen. Ich spüre sie gerade, sie quälen mich seit Tagen und Wochen. Dennoch will ich, dass es so bleibt. Das einzige, was ich als problem zu erkennen vermag, ist die Tatsache, dass der Sanitäter immer noch nicht wieder da ist. Und das wird womöglich noch eine Weile so bleiben. So what?
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